Globale Lernprojekte unter der Lupe: Emilys Filmprojekt „Three Rounds“

Emily setzte sich in ihrem Globalen Lernprojekt mit einem selbst konzipierten Filmprojekt auseinander. Ziel war es, den Alltag verschiedener Menschen in Gunjur einzufangen, mit der Kamera, aber auch durch persönliche Begegnung und aktives Mitwirken. So entstand der Film „Three Rounds“ – gesprochen in Mandinka – ein Porträt von vier Menschen mit ganz unterschiedlichen Tätigkeiten: ein Schneider, eine Gärtnerin im Frauengarten, eine Straßenverkäuferin von Ebbe (einer lokalen Spezialität) und ein Taxifahrer.

Emily begleitete sie im Alltag, beim Nähen, Gärtnern, Taxifahren oder dem Verkaufen am Straßenrand, immer verbunden durch ein zentrales Element des täglichen Lebens: Ataya, der grüne Tee, der nicht nur getrunken, sondern geteilt wird. So wurde der Film ein Mix aus Dokumentation und künstlerischem Ausdruck, der auch ihren eigenen Lernprozess widerspiegelt.

Der größte Lernbeitrag für Emily lag nicht im Filmschnitt, sondern im aktiven Teilhaben am Leben der Porträtierten. Sie war selbst für einen Tag als Taxifahrerin unterwegs, arbeitete mit der Gärtnerin, lernte das Schneiderhandwerk kennen und verkaufte Ebbe am Straßenrand. Dabei erhielt sie tiefe Einblicke in das Leben und die Geschichten der Menschen in Gunjur – begleitet von vielen Gesprächen und unzähligen Gläsern Ataya.

Als Abschluss ihres Lernprojekts organisierte Emily eine öffentliche Premiere des Films „Three Rounds“ in Gunjur, Gambia. Die Veranstaltung fand im Freien nahe des Markts statt und wurde mit großer Vorfreude erwartet, genau dort, wo auch viele der Filmszenen gedreht worden waren. Alle vier Protagonist:innen waren anwesend. Menschen aller Altersgruppen kamen zusammen, um sich den Film anzusehen. Viele erkannten sich selbst, ihre Bekannten oder ihre Umgebung auf der Leinwand wieder. Mit Popcorn, Wonjo und Ataya wurde das Filmschauen zu einem kleinen Fest.

Die Stimmung war herzlich und offen. Dass der Film gemeinsam mit den Menschen entstanden ist, zeigte sich deutlich in der positiven Resonanz. Zum Abschluss erhielten alle Mitwirkenden ein eigenes Filmplakat als kleines Dankeschön und Erinnerung an einen gelungenen Abend. Der fertige Film (30 Minuten Länge) bietet nicht nur für Menschen in Deutschland spannende Einblicke in ihre Zeit in Gambia, vor allem ist er für die Community in Gunjur gedacht. Deshalb wurde der Film vor Ort fertiggestellt und hatte dort auch seine Premiere.

Die Premiere war nicht nur der Abschluss eines Lernprojekts, sondern ein echtes Gemeinschaftserlebnis, das viele Menschen im Ort miteinander verbunden hat – vor und hinter der Kamera.

von Emily Wernz