BENNA KUNDA – Wasserturm Baufortschritt

Nachdem wir den Bau des Wasserturms beschlossen hatten, hatten wir uns zum Ziel gesetzt den Turm über unseren Spendentriathlon zu finanzieren. Wie wir bereits bekannt gegeben haben, wurde dank aller unserer Spender:innen das Spendenziel erreicht und nach dem Eingang aller Spenden gegen Ende Oktober mit der Bauphase begonnen. Doch es gab noch einiges zu tun, bevor es dann zum ersten Spaten Stich kam.

Ganz im Zeichen der interkulturellen Zusammenarbeit hat die Bauphase des Turms zunächst mit vielen kontroversen Diskussionen gestartet. Dabei waren vor allem Fragen rund um die Themen Standort, Baumaterial und Ressourcenbeschaffung abschließend zu klären.

Es ging in den Diskussionen rund um den Standort vor allem darum, dass die VolNet Gambia Mitglieder kritisiert haben, dass der Turm im Eingangsbereich eine in Gunjur ungewöhnliche Planungsentscheidung ist. Die Angst der VolNet Gambia Mitglieder war vor allem, dass „teure“ Infrastruktur wie die mittelfristig geplanten Batterien so nah an der Straße eine Einbruchsgefahr erhöhen würde.  Da die Hauptverantwortlichen für Benna Kunda sonst mit dieser Angst leben müssen, haben wir uns gemeinsam für den klassischen Standort in der hinteren Ecke des Compounds entschieden. Der Kompromiss ist jetzt, statt eine Wasserleitung nach hinten eine Leitung nach vorne für einen Wasserhahn an den Sportplätzen zu legen.

So konnte die mit der Installation der Solarpumpe beauftragte Firma bereits in einem ersten Arbeitsschritt die Bohrung für den Brunnen erzeugen.

Weiterer Zeitaufwand ist in die Detailplanung gemeinsam mit VolNet Gambia Mitglied Ebrima ‚Gentle‘ Marong, geflossen, welcher die Bauarbeiten vor Ort managet und durchführt. Hier wurde vor allem kontrovers diskutiert, ob das Gebäude sinnvollerweise, so wie initial geplant aus sogenannten EcoBricks (Zement stabilisierte Lehmblöcken, die unter hohem Druck in einer speziellen Maschine gepresst werden und keinen Sand benötigen) oder so, wie sonst lokal üblich, aus Zementblöcken gebaut wird. Dabei hat Gentles Bedenken bezüglich der Sicherheit gegenüber des Problems von stehendem Wasser, das potenziell bei einem überlaufenden Wassertank auf dem Turm entstehen kann, das VolNet Team überzeugt, sodass wir uns nach langer Überlegung gegen die EcoBricks und für Zementblöcke entschieden haben.

Zudem konnte nach einigem Ringen der für den Beton notwendige Bausand beschafft werden. Hier war das Hindernis die Sicherstellung der nachhaltigen Herkunft des Sandes. Das Problem ist, dass bei dem Bausand, der in der in der Küstenregion von Gambia zum Kauf geboten wird, in der Regel nicht ausgeschlossen ist, dass dieser Sand aus illegalen Mienen stammt. Diese illegalen Mienen sind ein erheblicher Faktor in der Küstenzerstörung in Gambia und haben den Strand bei Benna Kunda in eine Seenlandschaft verwandelt. Entsprechend war unzertifizierter Sand für VolNet ein No-Go.

Des Weiteren wurde nun Zement beschafft, sodass wir alle damit rechnen, dass in Kürze die Betonsteine für den Turm gefertigt werden können. Parallel beginnt Gentle mit den Freiwilligen in dieser oder der nächsten Woche damit die Baugrube für das Fundament des Turmes auszuheben.

Die VolNet Germany Delegation wird Anfang Februar nach Gambia reisen, um dort unter anderem den Bau zu dokumentieren und an der Baustelle mitzuwirken.